Nähen

Wie ich zum nähen gekommen bin?

Die meistgenannte Antwort auf diese Frage ist wohl „die Kleidung, die man kaufen kann, gefiel mir nicht“. Dies war bei mir anders. Ganz anders. Ich mochte Mode schon immer. Ich verlor mich in den Kollektionen skandinavischer Labels und DesignerInnen aus der Hauptstadt. Und ja, meistens landete ich im Onlineshop des spanischen Moderiesen – mit den schon absurd niedrigen Preisen.

„Aber ich veränderte mich mit den Jahren, setzte meine Prioritäten neu, informierte mich, konnte nicht wegsehen, obwohl ich es mir oft wünschte“.

Lassen Sie uns über kognitive Dissonanz sprechen

Mit jedem Karton der ankam, auf dem die weißen Großbuchstaben prangten, fühlte ich mich schlechter. Meine Einstellung und meine Werte passten einfach nicht mehr zu den Bedingungen, unter denen diese Kleidung hergestellt wurde. Ich wollte nicht mehr Teil eines ausbeutenden Systems sein. 

So setzte ich mich an meine Nähmaschine. Wollte es besser machen, kaufte mir eine zweite. Wollte es perfekt machen, kaufte mir eine dritte. Mit jedem neuen Teil, das meine Finger geschickter, meinen Geist wacher und mein Herz stolzer macht, verliebe ich mich in dieses Hobby mehr.